Bei Frühjahrsversammlung Zuschusszusage bekannt gegeben

Obergünzburg Bei der Frühjahrsversammlung vom Heimatbund Allgäu, dem Dachverband von über 8000 Mitgliedern in seinen 37 Heimatvereinen war als allererste Meldung vom Vorsitzenden Karl Milz die eingegangene Bewilligung und Zuschusszusage für das Projekt „500 Jahre Bauernkrieg im Jahr 2025“. Der Obergünzburger Bürgermeister Lars Leveringhaus betonte in seiner Begrüßung, das die Schlagworte –Heimat bewahren – Zukunft gestalten – Identität stiften und Heimat voranbringen nicht nur Floskeln und Schlagworte sind sondern dafür viele heimatkundlich Interessierte notwendig sind. Obergünzburg sei hier mit dem Arbeitskreis Heimatkunde und Arbeitskreis Lokalgeschichte, der historischen Trachtengruppe und dem Heimat-Museum wie auch dem Südseemuseum gut aufgestellt.

Museumsleiterin Martina Kleinert erinnerte daran, dass das Heimat-Museum als einstiges „Distriktsmuseum“ zu den ältesten Museen im Allgäu gehört und die einzigartige Südseesammlung von Kapitän Carl Nauer ein Highlight für Obergünzburg ist. Michael Brust, Sprecher vom Arbeitskreis Heimatkunde Obergünzburg, den „Heimatler´n“ ,sprach noch die weiteren Aktivitäten des Vereins an. Trachtenpflege, Flursegen, Publikationen, Jahreskalender aber auch viele ergänzende Zeitungsartikel von Hermann Knauer präsentieren die vielseitigen Aktivitäten des Arbeitskreises Heimatkunde Obergünzburg.

„Warum tun wir das alles? Wir brauchen unsere Heimat“ so Karl Milz. „Dieses kann uns niemand abnehmen, wir machen das für uns.“ In seinem Jahresrückblick war auch die fast abgeschlossene Renovierung der Hawanger Madonna, welche im Besitz vom Heimatbund Allgäu ist, angesprochen. Erfreulicherweise konnten die Kosten der Renovierung in Höhe von über 10.000 € durch einen Spender, welcher ungenannt bleiben möchte, abgedeckt werden. Zur Fertigstellung soll eine Wallfahrt zur Madonna in die Memminger Frauenkirche stattfinden, so Karl Milz, obwohl es sich hier um eine „evangelische Madonna“, von dem Bildhauer Ivo Stiegel um 1500 hergestellt, handelt.

Hauptthema von seinem Bericht war jedoch zu Zuschusszusage für das Jubiläumsjahr 2025, wenn sich 500 Jahre Bauerkrieg, jährt. Seit dem Jahr 2018 in Planung kann das Projekt „COURAGE“ nach der Freigabe von den Fördermitteln am 01.04.2023 starten. Dazu waren viele Projektpartnern, insgesamt 11 an der Zahl, notwendig. Neben den Nachbarn aus der Regionalentwicklung Vorarlberg sind Vereine aus dem Montafon, dem Bregenzerwald mit Hittisau und Bludenz auch der Heimatbund Allgäu mit den Städten Memmingen, Kempten, der Gemeinde Durach, dem Landkreis Ostallgäu, dem Bauernhofmuseum Illerbeuren, der Freilichtbühne Altusried , dem Landkreis Ravensburg und Oberschwaben mit vertreten. Von den geschätzten Kosten in Höhe von 1,58 Mio. Euro müssen die Projektpartner 40% Eigenmittel bereitstellen. Dazu sind alle Gemeinden, jeder Heimatverein, die örtlichen Schulen aber auch alle nicht organisierten Personen dringend aufgerufen, mitzuarbeiten und Vorschläge einzubringen. Die Organisation der einzelnen Veranstaltungen liegt am Schluss bei jedem Ortsverein und jeder Gemeinde, da speziell ortsspezifische Informationen zu diesem Thema vermittelt werden sollen. Ziel muss es sein, den Handlungsbedarf für eine funktionierende Demokratie im Konsens zu 500 Jahre Bauernkrieg und den Veränderungen in der heutigen Gesellschaft und Zeitstellung aufzuzeigen. Diskussionen sollen vor Ort geführt werden, wir können nicht auf Brüssel warten, immer verbunden mit der Frage: was können wir vor Ort tun um eine intakte Gesellschaft zu bekommen. Hier sind unsere Wurzeln und hier leben wir. Jeder Verein sollte 2025 eine Veranstaltung dazu durchführen. Dazu ist eine frühzeitige Koordination notwendig, da bei so einem großen Ereignis auch das Jahr 2025 nur 52 Wochen hat. Gerne werde er, so Karl Milz, zu interessierten Heimatvereinen kommen um Hilfestellung und Input zu geben, egal ob ein Verein oder Ort nur ein Veranstaltungs-Wochenende abhalten oder die historische Aufarbeitung im ganzen machen möchten.

Heinz Buhmann, als Koordinator für die „Allgäuer Heimat Akademie“, kurz AHA, berichte von einer Erfolgsgeschichte der Seminare. Über 1300 Personen haben diese zu den Themen Entwicklung, Geschichte, Natur, Kultur, Küche und Wirtschaft aber auch Bergwelt, Energie und Mentalität im Allgäu, welche immer im Frühjahr und in Herbst stattfinden, besucht. Hier warb er dafür dass auch Nichtmitglieder von einem Heimatverein jederzeit willkommen sind. Der Kassenstand des gemeinnützigen Vereins „Heimatbund Allgäu e.V. wurde vorbildlich von Kassier Hans-Peter Rickert vorgetragen. Die stabile Kassenlage wurde geprüft und auf Vorschlag der Kassenprüfer die Vorstandschaft einstimmig entlastet.



Als neue Beisitzerin in der Vorstandschaft wurde Rita Nett, Kreisheimatpflegerin für Brauchtum im Landkreis Ostallgäu, einstimmig gewählt. Sie richtete einen dringenden Appell an alle Ostallgäuer Bürgerinnen und Bürger sich doch bei Ihr oder den „Heimatler´n“ in Obergünzburg zu melden wenn sie in irgend einer Weise zum Gelingen des Projektes „500 Jahre Bauernkrieg“ beitragen möchten. Hier sind alle Landkreisbürger angesprochen, egal ob in einem Verein oder als Privatperson, die Geschichte und Aufarbeitung von diesem Thema mit zu gestalten.

Der Fahnenwald, derzeit seit Jahren in Durach lagernd, benötige dringend wieder einmal frischen Wind, so der Altbürgermeister und Vorstand des Vereins für Heimat, Museum und Geschichte der Gemeinde Durach, Herbert Seger. Nach einer Stärkung konnten die Teilnehmer am Nachmittag an einer sehr interessanten Führung durch das Südseemuseum Obergünzburg durch die Museumsleiterin Marina Kleinert in die Welt Ozeaniens eintauchen.

-Text: Karl Fleschutz