Bei klassischem Aprilwetter erkundete die diesmal kleine Gruppe „Heimatler“ historische Burganlagen in Richtung Westen. Johann Krempl organisierte und führte die Tour zuerst in die Ortsmitte von Dietmannsried. Dort steht, umgeben von einem stattlichen Wassergraben, der Hügel (mittellateinisch Mota) einer Wasserburg, auch als Motte bezeichnet. Schnell aus Holz errichtet, kamen diese Burgen des niederen Dienstadels im 11. Jahrhundert auf. Das Material des Hügels war meist der  Aushub des umgebenden Wassergrabens. Aus statischen Gründen konnten diese Burghügel keine schweren Steinbauten tragen. Nicht weniger fesselnd als die Geschichte sind die großen Karpfen, die im ehemaligen Burggraben ihre Kreise ziehen. Nur drei Kilometer weiter, in Haslach, fand die Gruppe nicht nur den erwarteten Gedenkstein von Dr. Merkt in der dortigen Burganlage mit Vorburg, sondern auch noch einen alten Brunnen, der heute leider kein Wasser mehr führt. Ein kurzer Besuch der Kirche in Überbach, die  Sankt Johannes dem Täufer geweiht ist, birgt eine wunderbare Deckenbemalung aus den Jahren 1680/90, vermutlich von Georg Wassermann. Der Ursprung des als Eigenkirche der Burg gebauten Gotteshauses geht wahrscheinlich auf das Jahr 1533 zurück. Der letzte Punkt der Exkursion war der Burgstall von Haslach bei Probstried. Erst kürzlich vom Wald befreit, sind die Formationen im Gelände deutlich sichtbar. 1339 errichtete Hermann von Haslach hier seine Motte. Vermutlich, so Krempl, wurde der Wassergraben der Anlage aus einem See des aufgestauten Seebaches gespeist. Historisches Interesse besteht auch in der Nachbarschaft des historischen Burgstalls, so hoffen alle auf die Erhaltung des aktuellen Zustandes und evtl. sogar eine Möglichkeit zur Begehung des Hügels. Ein heftiger Aprilschauer trieb die Ausflügler danach zur witterungssicheren und geselligen Einkehr.

Die Mitglieder des Arbeitskreises Heimatkunde Obergünzburg vor dem Hügel der Wasserburg in Dietmannsried.

Deckengemälde in St. Johannes der Täufer in Überbach.