Aus einem Nachlass wurden von einem Obergünzburger, nach der Auflösung der Jugendvereinigung „Sudeten Deutsche Jugend“, zwei Wimpel und eine Langfahne vom Nachlasser gesichert und kamen dadurch in das Gemeindearchiv Obergünzburg. Mit dem Markt Obergünzburg wurde entschieden, diese Fahnen an die nächste Sudetendeutsche Gemeinschaft „Kreisgruppe Marktoberdorf“ zu übergeben. Die Fahnen werden anschließend an das Riesengebirgsmuseum in Marktoberdorf zur weiteren Aufbewahrung weitergegeben.

Ein Wimpel zeigt auf der einen Seite die Initialen „SDJ“ Sudetendeutsche Jugend. Unter dem Wappen „DJO“ Deutsche Jugend Ost. Auf beiden Wimpeln ist auf der Rückseite eine Rune aufgestickt, dies soll das Zeichen für Odal(?) bedeuten. Die Langfahne zeigt die Landesfarben für das Sudetenland „Schwarz Rot Schwarz“.

1960 wurde die Ortsgruppe Obergünzburg von Dieter Wawra gegründet. Er führte die Jungengruppe.

Seine jetzige Ehefrau war für die Mädchen zuständig. Bei verschiedenen großen Treffen, bei denen sich Sudetendeutsche aus ganz Deutschland in Stuttgart, München und Wien sich trafen, war die Obergünzburgergruppe dabei. Die Obergünzburger und Marktoberdorfer Gruppen waren Partner. Daher ist es Zeit geworden, die Wimpel und die Fahne nach Marktoberdorf zurückzugeben.

Leider gibt es heute nur noch wenige Zeitzeugen, die weitere Ereignisse aus dieser Zeit berichten könnten.

Im Hintergrund der sogenannte „Vertriebenenturm“, der Anfang der 1950er Jahre den Vertriebenen von der Gemeinde Obergünzburg als Erinnerungsstätte an die verlorenen Ostgebiete Deutschlands, sowie an die vertriebene Bevölkerung aus den Siedlungsgebieten im Osten und Südosten Europas zur Verfügung gestellt wurde. Der Turm wurde 1951 von Joseph Hangge künstlerisch ausgestaltet und ist heute noch ein viel besuchter Ort von Betroffenen und auch deren Nachkommen.

Bildunterschrift:
v. links Peter Pfister Gemeindearchivleiter, Christian Riedel, dahinter Meinrad Huber,
Karl-Heinz Rieger Kreisobmann, Dr. Henning Finger und Gottfried Roßmanith Stellvertretender
Kreisobmann. (Foto Hanna Finger)